Die größten Schätze liegen in uns. Oft verlieren wir uns in den Dingen, die wir unbedingt haben und erreichen wollen.
Doch sind es nicht häufig Erinnerungen an eine besonders schöne Begegnung, die uns lebendig halten?!
Ich war beispielsweise vor Jahren mit Freunden in Paris. Ganz ehrlich: Ich weiß nicht mehr, was genau wir alles besichtigt haben, aber ich erinnere mich noch ganz genau daran , wie wir zu viert mit einer Flasche Rotwein und Baguette ( mehr Klischee geht nicht:-)) an der Seine in der Sonne saßen und einfach das Leben liebten!
Dazu eine kleine Geschichte von einem Mönch , der von einem seiner Studenten gefragt wurde:
“ Was bedeutet Buddhismus, wenn man alles in einem Satz zusammenfassen will?“
Der Mönch antwortete lächelnd: “ Alles ist Veränderung: Bäume, Jahreszeiten, Menschen. Unser Leiden kommt nur daher, dass wir dies nicht bewusst wahrnehmen. Wir halten an unseren Vorstellungen fest, anstatt den unendlichen Zustand des Werdens zu akzeptieren.“
Wir halten uns im Alltag mit Gegebenheiten auf, die wir oft nicht unter Kontrolle haben.
Häufig sind wir im Unfrieden mit Umständen und/oder Menschen, obwohl es überhaupt nicht in unserer Macht liegt, etwas daran zu verändern.
Wie oft führen wir Diskussionen mit Menschen, die uns nahe stehen, um sie von unserer Meinung zu überzeugen. Dabei sehen sie die Welt durch ihren Filter, wie wir sie durch unseren sehen:-)
Jeder von uns geht seinen ganz eigenen Weg nach seinen eigenen Möglichkeiten.
Die Kunst Vergeben und Loslassen können
Tapsen wir nicht immer wieder in diese Fettnäpfchen, wo wir meinen unserem Gegenüber mal ganz genau erklären zu müssen, wie man beispielsweise Kind ,oder den Hund „erzieht“??:-) Was man beruflich alles anders machen sollte und nebenher sollte man sich noch für den Weltfrieden einsetzen.
Der Mantel der Nicht-Vergebung , den wir über alles (oder einiges) legen, lässt uns kaum atmen und gibt uns wenig Klarsicht. Aus diesem Nichtverzeihen wollen (oder können) schließen wir von uns auf andere – meist unbewusst – und geben kaum Raum für eine neue Perspektive.
Wenn wir nur uns selbst vergeben, gehen wir einen großen Schritt voran, entwickeln Mitgefühl uns selbst und unserem Umfeld gegenüber. Nichts vergiftet uns mehr , als Wut und Groll uns selbst und anderen gegenüber!
Heute sehen wir Dinge anders, als wir sie noch vor 2 Jahren gesehen haben und in 2 Jahren werden wir sie wieder anders ansehen. Möglicherweise bleiben bestimmte Werte erhalten, nach denen wir leben, aber oft können wir mehr Verständnis und Mitgefühl entwickeln, weil wir vielleicht auch zwischenzeitlich Erfahrungen gemacht haben, die uns eben dieses Mitgefühl gelehrt haben.
Wofür ich meiner Mutter dankbar bin
So bin ich heute meiner Mutter dankbar, dass sie ihren Teil dazu beigetragen hat, der Mensch zu werden, der ich heute bin.
Ich danke ihr, dass sie mich umsorgt hat , wenn ich als Kind krank war.
Ich bin ihr dankbar, dass sie immer ein offenes Ohr für mich als Teenager hatte.
Ich bin ihr unendlich dankbar, dass sie immer an meinem Leben teilgenommen hat.
Ich bin ihr von Herzen dankbar, dass sie sich FÜR mich entschieden hat und mich auf die Welt gebracht hat.
Das war nicht immer so. Lange habe ich mit ihr und mit mir selbst gehadert. Ich weiss noch genau, wie ich sie unbedingt davon überzeugen wollte , doch bestimmte Dinge anders zu machen , oder zu sehen.
Eben mit meiner „Brille“:-)
Herausforderungen fordern uns heraus neue Wege zu gehen
Heute verstehe ich so viel besser, wie sie gefühlt und gehandelt hat.
Und warum ist das so?
Weil ich auch bis heute durch einige Höhen und Tiefen gegangen bin, die mich lehrten, dass (Selbst)Vergebung der Schlüssel für Mitgefühl und inneren Frieden ist.
Unsere Schlussfolgerungen gelten für unser Sein und für unseren Weg und selbst hier nehmen wir manchmal die Dinge nicht objektiv wahr.
Wie können diese Erkenntnisse dann für andere Menschen gelten?!
Der Sinn des Lebens
Wenn wir verstehen, dass alles miteinander verbunden ist und das der eigentlich Sinn des Lebens das Leben an sich ist, dann sind wir im Frieden mit uns.
Ist es nicht so, dass wir aus großen Krisen lernen und in diesen Momenten verstehen, was wirklich zählt???
Deshalb lass Dankbarkeit und Mitgefühl zu deinen Begleitern werden, in dem du sie regelmäßig in deine Meditationen einfließen lässt.
Schenke nicht nur deinem Geist, sondern auch deinem Körper Entspannung. Die meisten Verspannungen resultieren aus Stress und mangelnder Bewegung.
Genieße regelmäßig die Stille der Natur. Dein Hund macht es dir täglich vor:-) Er entdeckt jeden Tag neues in der Natur, nimmt sie mit all seinen Sinnen wahr und versinkt in dem Moment.
Vielleicht ist das eine der schwersten Übungen: Loszulassen und im Hier und Jetzt zu sein, aber wenn du dich darauf einlässt, wirst du feststellen , wie erfüllt du bist.
Leider hat meine Mutter meinen kleinen Hund nicht mehr gesehen, aber ich weiß, sie würde ihn lieben , so wie ich:-)
Sie würde mich bei jedem Telefonat fragen: “ Wie geht es ihm?“:-)
Liebe Mama, auch wenn du nicht mehr an meiner Seite bist, bleibst du immer ein Teil von mir und ich ein Teil von dir.
„Niemand ist dir irgend etwas schuldig, also sei dankbar für alles , was Menschen dir geben.“
-Aretha Franklin-
Be balanced!
Was lässt dich dankbar sein?
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